
Die Schließung der Suchtstation: Ein Weckruf für die Gemeinschaft
Die kürzliche Schließung der Station 81 in der Schön-Klinik Rendsburg aufgrund von Personalmangel wirft alarmierende Fragen zur Versorgung von Suchtkranken auf. Für viele Familien in Rendsburg und Umgebung bedeutet dies nicht nur eine Unterbrechung in der Behandlung ihrer Angehörigen, sondern auch eine kritische Herausforderung in der langfristigen Suchtbekämpfung. Stephan Ott, Geschäftsführer der Brücke Rendsburg-Eckernförde, warnt vor steigenden Rückfallraten, die aus dieser Schließung resultieren könnten.
Personalmangel: Ein weitreichendes Problem
In vielen medizinischen Einrichtungen wird der Personalmangel zunehmend zur Norm. In Rendsburg ist dies besonders spürbar. „Wir stehen vor einem riesigen Problem“, sagt Ott. „Es ist nicht nur die Schließung einer Station, sondern die Sorge um die gesamte Versorgungsstruktur für Suchtkranke. Diese Menschen benötigen eine durchgehende Unterstützung, um nicht in alte Muster zurückzufallen.“ Doch die Zeiten sind schwierig. Die Abwanderung von Fachpersonal und die Herausforderung, adäquate Nachfolger zu finden, verkomplizieren die Lage noch weiter.
Was bedeutet das für Patienten?
Die Schließung hat längst nicht nur direkte Auswirkungen auf die Klinik. Vorher wurden Patienten auf der Station gezielt und effektiv vorbereitet, um nach ihrem Klinikaufenthalt in den Alltag zurückzukehren. Diese Phase der "elektiven qualifizierten Entgiftung" war essenziell, um ein langfristiges Abstinenzverhalten zu fördern. Jetzt könnten viele Betroffene ohne eine solch wichtige Übergangsphase in die Selbstständigkeit gehen. „Es gibt kaum alternative Strukturen für diese Art der Vorbereitung“, so Ott weiter.
Die Rolle der Brücke Rendsburg-Eckernförde
Die Brücke Rendsburg-Eckernförde hat sich im Laufe der Jahre als bedeutende Stütze für viele Suchtkranke etabliert. Durch verschiedene soziale Services wie die ambulante Nachsorge nach einem Klinikaufenthalt sind sie in der Lage, den betroffenen Patienten eine individuelle Unterstützung zu bieten. Ohne eine enge Zusammenarbeit mit der Schön-Klinik wird dieser langfristige Prozess jedoch gefährdet. „Die Angebote sind Teil einer Kette, die darauf abzielt, die Menschen in die Gesellschaft einzugliedern“, erklärt Ott weiter.
Ein Blick in die Zukunft: Hoffnungen und Ängste
Während die Schön-Klinik beteuert, dass die Schließung nur vorübergehend sei, sind die Sorgen um die Patienten real. Ott gibt zu, dass er nicht daran glaubt, dass die entlassenen Ärzte zeitnah ersetzt werden können. Auch sieht er andere Stationen in der Umgebung nicht in der Lage, die fehlenden Kapazitäten aufzufangen. Solch eine Situation lässt Fragen zur künftigen Behandlung und Betreuung von Suchtkranken offen.
Community-Engagement: Ein Aufruf zur Unterstützung
Die Gesundheit und das Wohlergehen aller Bürger in Rendsburg hängen stark von der Funktionalität und Stärke des lokalen Gesundheitssystems ab. Die Schließung einer solch wichtigen Einrichtung gibt Anlass zu ernsteren Überlegungen. Die Community sollte nun aktiv werden, um Druck auf politische Entscheidungsträger auszuüben, bessere Lösungen und Unterstützung für die Fachkräfte im Gesundheitsbereich zu finden. Nur gemeinsam können wir die Versorgung für unsere Mitmenschen sichern und sicherstellen, dass die Suchtkranken die nötige Hilfe erhalten.
Was können wir tun?
Familien und Einzelpersonen im Landkreis sollten sich informieren, welche Alternativen zur Verfügung stehen. Vielleicht gibt es lokale Selbsthilfegruppen oder Initiativen, die eine Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige anbieten. Engagieren Sie sich in Ihrer Gemeinde, um ein Bewusstsein für diese kritische Thematik zu schaffen. Gemeinsam können wir die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen lenken, mit denen Suchtkranke konfrontiert sind und sicherstellen, dass sie die notwendige Unterstützung erhalten.
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