Der lange Weg zur neuen Anstellung
Mit 62 Jahren ist es für Kirsten Lafrentz nicht einfach, eine neue Arbeit zu finden. Die Flensburgerin hat ihre Leidenschaft und ihren Wunsch nach sozialer Interaktion nicht verloren, sieht sich aber mit den Herausforderungen des Arbeitsmarktes konfrontiert. Auf die Frage, ob ihr Alter ein Hindernis sei, ist ihre Antwort klar: "Niemand sagt mir direkt, dass ich zu alt bin, aber ich spüre es in der Art, wie ich behandelt werde." Diese stille Diskriminierung ist ein täglicher Kampf für viele, die in diesem Alter nach einer neuen Beschäftigung suchen.
Der gesellschaftliche Wandel und die Bedeutung älterer Arbeitnehmer
In den letzten Jahren hat sich das Bild der älteren Arbeitnehmer stark gewandelt. Immer häufiger sehen Unternehmen die Vorteile von reifen Arbeitnehmern: Ihre Erfahrung, Stabilität und die oft hohe Loyalität sind von unschätzbarem Wert. Ein Artikel in Forbes hebt hervor, dass immer mehr ältere Erwachsene zurück in die Arbeitswelt kehren oder zum ersten Mal nach einer Anstellung suchen. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt für jene, die über 60 Jahre alt sind, herausfordernd.
Wie findet man nach 60 einen Job?
Die Suche nach einem Job kann entmutigend sein, besonders wenn man älter ist. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Über 64% der über 50-Jährigen berichten von Alterdiskriminierung am Arbeitsplatz. Aber es gibt Wege, wie ältere Jobuchende ihre Chancen verbessern können. Laut einem praktischen Leitfaden für ältere Arbeitnehmer sollten Jobsuchende gezielt Netzwerke nutzen, um persönliche Kontakte zu schlagen. Oft ist es so, dass viele Stellen nie öffentlich ausgeschrieben werden. Unternehmen bevorzugen manchmal Empfehlungen von vertrauenswürdigen Quellen.
Wertvolle Tipps zur Jobsuche für Ältere
Ein effektiver Lebenslauf und ein starkes persönliches Branding können dabei helfen, sich im Wettbewerb sichtbar zu machen. Anstatt das Fokus auf die Anzahl der Jahre im Job zu legen, sollten Bewerber betonen, was sie erreicht haben und wie sie dem Unternehmen zugutekommen können. Alte Relevanzen wie das Jahr des Studienabschlusses sollten entfernt werden, um nicht den Eindruck von Altlasten zu erwecken.
Positives Mindset und kontinuierliches Lernen
Für viele ältere Arbeitnehmer ist es auch wichtig, ein positives Mindset zu entwickeln. Der Wille, Neues zu lernen und sich an aktuelle Technologien anzupassen, kann den Unterschied machen. Die Teilnahme an Schulungen oder Weiterbildungen hilft nicht nur, Fähigkeiten aufzufrischen, sondern zeigt auch die Bereitschaft zur Anpassung. Arbeitgeber schätzen diese Qualität, denn sie zeigen, dass die Bewerber nicht rückständig sind.
Ein Aufruf zur Veränderung
Die Chancen für ältere Arbeitnehmer müssen sich verbessern. Arbeitgeber sollten die Vorzüge erfahrener Mitarbeiter erkennen und schätzen. Der Arbeitsmarkt könnte durch die Einbeziehung von älteren Arbeitnehmern nicht nur gerechter, sondern auch produktiver werden. In diesem Zusammenhang können jüngere Generationen viel durch die Erfahrungen und Fähigkeiten ihrer älteren Kollegen lernen.
Es ist eine bunte Welt der Möglichkeiten, die darauf wartet, entdeckt zu werden, unabhängig vom Alter. Wenn mehr Menschen wie Kirsten Lafrentz ihren Platz in der Arbeitswelt finden, wäre das nicht nur ein Gewinn für sie persönlich, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes.
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