
Die Herausforderungen der Demenz-Diagnose
Die Diagnose einer Demenz kann für alle Beteiligten, einschließlich Angehörigen und den Betroffenen selbst, mit erheblichem Stress und Angst verbunden sein. Was sind die nächsten Schritte, die unternommen werden müssen? Wie kann die Pflege zu Hause langfristig sichergestellt werden? Experten geben wertvolle Einblicke, die Betroffenen und deren Familien helfen können, diese herausfordernde Zeit besser zu bewältigen.
Wichtige rechtliche und organisatorische Schritte
Kirsten Schröder, eine Beraterin am St. Franziskus Hospital, betont die Notwendigkeit, frühzeitig alle rechtlichen Angelegenheiten zu klären, die mit der Pflege von Demenzkranken einhergehen. Dazu gehört neben der Festlegung einer Vorsorgevollmacht auch die Erstellung einer Patientenverfügung und die Frage des Zugangs zu Bankkonten. "Da viele Pflegeeinrichtungen lange Wartelisten haben, sollte man sich frühzeitig um einen Platz bemühen," empfiehlt Schröder.
Wie Angehörige besser unterstützen können
Die Gesundheit der pflegenden Angehörigen spielt eine entscheidende Rolle, da sie oft für die Geduld, Pflege und Unterstützung der Demenzkranken verantwortlich sind. "Je besser es den Angehörigen geht, desto länger können die Patienten zuhause bleiben," sagt Schröder. Daher ist es wichtig, alle verfügbaren Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen und sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Dies könnte tägliche Pflegeleistungen, Essenslieferdienste oder auch Programme zur Tagesbetreuung umfassen.
Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen
Dr. Klaus Weil, Leiter der geriatrischen Station, gibt wichtige Ratschläge, wie Angehörige auf unerwartete Verhaltensweisen von Demenzkranken reagieren können. Die Technik der Validierung, die es ermöglicht, sich in die Perspektive der Betroffenen hineinzuversetzen, kann hierbei hilfreich sein. "Positive nonverbale Kommunikation sowie Berührungen können ebenfalls helfen, die emotionale Verfassung eines Demenzkranken zu stabilisieren," erklärt Dr. Weil.
Aktiv bleiben: Ein strukturierter Tagesablauf
Ein strukturierter Tagesablauf zusammen mit körperlicher Betätigung sind wesentliche Elemente, die dazu beitragen können, das Wohlbefinden von Demenzkranken zu fördern, solange sie noch mobil sind. "Das Einbeziehen der Betroffenen in einfache, alltägliche Aktivitäten kann sehr positiv wirken," fügt Dr. Weil hinzu.
Die Rolle der Gemeinde und zusätzliche Ressourcen
Die Unterstützung geht jedoch über die Familie hinaus. Community-Programme, wie sie von der Alzheimergesellschaft angeboten werden, können eine wertvolle Hilfe für Angehörige darstellen. Diese Programme bieten nicht nur fachliche Einsichten, sondern auch emotionale Unterstützung, die so wichtig ist, um die Last der Pflege zu teilen.
Gemeinsam statt einsam: Die Kraft der Gemeinschaft
In Zeiten der Isolation, die mit der Pflege eines Angehörigen einhergehen können, sind Gemeinschaft und soziale Kontakte von großer Bedeutung. Veranstaltungen in Städten wie Stormarn bieten Gelegenheiten zum Austausch mit anderen Familien. Hier können Erfahrungen geteilt und Ratschläge eingeholt werden, die eine willkommene Unterstützung darstellen.
Fazit: Einfühlungsvermögen und Mut annehmen
Das Leben mit einer Demenzdiagnose ist herausfordernd, aber mit dem richtigen Wissen, Expertenrat und der Unterstützung durch die Gemeinde können Angehörige und Betroffene besser damit umgehen. Es ist wichtig, proaktiv zu handeln, die verfügbaren Ressourcen zu nutzen und dabei niemals den Mut zu verlieren.
Um mehr über die unterstützenden Angebote für demenzkranke Angehörige zu erfahren, nehmen Sie Kontakt zu lokalen Einrichtungen auf und erkundigen sich nach bestehenden Programmen. Die Informationen und Hilfe, die Sie benötigen, sind nur einen Anruf entfernt.
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