
Ein Vermächtnis von 45 Jahren: Träume, Tragödien und Triumph
Als Andreas Sönksen vor fünf Jahren seine Karriere als Polizeibeamter begann, konnte er nicht ahnen, was ihn in den nächsten 45 Jahren erwarten würde. Von den idyllischen Landschaften Nordfrieslands bis zu den düsteren Schatten menschlichen Verhaltens war sein Dienst keineswegs eine Routine. Durch seine Erlebnisse erzählt der Hauptkommissar nicht nur von der Herausforderung, stets als „Freund und Helfer“ zur Seite zu stehen, sondern auch von den emotionalen Prüfungen, die er überstehen musste.
Ein Blick hinter die Kulissen der Polizei
Sönksen wuchs in Bordelum auf und gewann sein berufliches Fundament in der Einsatzhundertschaft in Eutin. „Ich wollte immer nah bei meiner Heimat sein“, erklärt er. 1990 wurde er dann zum Polizeirevier in Husum versetzt. Da begannen die lehrreichsten und zugleich traumatistischesten Jahre seiner Laufbahn.
Ein außergewöhnliches Ereignis prägte seine Erfahrungen: 1991 erlebte er sein erstes Tötungsdelikt. Es war ein Vorfall auf einem Weihnachtsmarkt, der ihn nachhaltig traf. Der gewaltsame Tod eines Mannes – vom Messer stechen – ist eine Erinnerung, die ihn nie losließ. „Ein solches Ereignis kann man nicht einfach wegstecken“, berichtet Sönksen. „Aber Resilienz ist im Polizeidienst unabdingbar.“ Diese Fähigkeit half ihm nicht nur im Umgang mit Tötungsdelikten, sondern auch bei der Aufrechterhaltung seiner eigenen psychischen Gesundheit.
Die emotionale Seite des Polizeidienstes
Polizisten stehen oft im Schatten der Gewalt und des Leidens. „Manchmal ist die Nachricht, eine Familie über den Verlust eines Angehörigen zu informieren, die schwierigste Aufgabe. Solche Szenen brennen sich ins Gedächtnis ein“, erklärt Sönksen mit einem nachdenklichen Blick. Diese emotionalen Belastungen gehen über den beruflichen Alltag hinaus; sie formen den Menschen, der hinter der Uniform steht.
Familie und Profession: Ein Balanceakt unter Druck
Besonders hart traf es Sönksen, als seine Frau überraschend verstarb. Plötzlich war er alleinerziehender Vater von zwei kleinen Kindern. „Kam ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause, war es nicht nur die Polizei, die auf mich wartete, sondern auch der Schmerz und die Verantwortung für meine Kinder“, sagt er mit einem bittersüßen Lächeln.
Wie gelingt es einem einfachen Menschen, solch große Herausforderungen zu meistern? Sönksen gibt zu, dass der Rückhalt der Familie und Freunde entscheidend war. „Es war nie einfach, aber ich habe viel Kraft in meinen Kindern gefunden“.
Die Veränderung des Polizeidienstes in 45 Jahren
„Die Arbeit in der Polizei hat sich stark gewandelt“, reflektiert Sönksen. Früher waren die Herausforderungen oft sichtbar, und die Kommunikation blieb direkt und klar. Heute spielt Technologie eine große Rolle, die auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. „Wir erleben, dass Kriminalität sich stärker in die digitale Welt verlagert und dies verlangt von uns, ständig zu lernen und uns anzupassen“, so Sönksen.
Ein wichtiger Abschied
Am Ende seiner Laufbahn zieht Andreas Sönksen Bilanz: „Ich werde meine Kollegen und die Dienstzeit vermissen. Diese Erinnerungen sind Teil von mir.“ Sein Rücktritt ist nicht nur das Ende eines Kapitels, sondern auch ein neuer Beginn, in dem er sich auf persönliche Ziele konzentrieren möchte.
Um den Abschied gebührend zu feiern, plant die örtliche Polizeibehörde eine feierliche Verabschiedung. Denn Menschen wie Sönksen tragen dazu bei, das Vertrauen zwischen Polizei und Gemeinschaft zu stärken, und genau dafür sind sie unersetzlich.
Ratschläge für angehende Polizisten
Für junge Menschen, die darüber nachdenken, dem Dienst beizutreten, hat Sönksen einen wichtigen Rat: „Seid empathisch. Die Welt da draußen ist oft hart, aber hinter jeder Uniform steht ein Mensch.“ Seine Botschaft ist einfach, aber kraftvoll: Den Menschen zu sehen, heißt, ins Herz und in die Seele einer Gemeinschaft zu blicken.
Schlussfolgerung
Andreas Sönksens Geschichte spiegelt viele Aspekte der menschlichen Erfahrung wider, einschließlich der Notwendigkeit von Resilienz und Empathie. Wer sich für den Polizeidienst entscheidet, muss sich darauf vorbereiten, sowohl Licht als auch Dunkelheit zu erleben. Der Abschied von Sönksen ist ein Verlust für die Polizei, aber seine Geschichten und Lehren werden weiterleben – in seiner Familie und in der Gemeinschaft, die er so lange gedient hat.
Wenn Sie mehr über das Leben der Menschen in Ihrer Gemeinde erfahren möchten und welche Herausforderungen sie täglich bewältigen, bleiben Sie dran. Unterstützen Sie lokale Berichterstattung und engagieren Sie sich in Ihrer Gemeinschaft!
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