
Der unsichtbare Kampf: Leben mit Demenz in der Familie
Demenz ist eine Erkrankung, die nicht nur die betroffene Person beeinflusst, sondern auch ihre Familie und Freunde. Oft stehen Familienangehörige vor der Herausforderung, den richtigen Umgang mit ihren Liebsten zu finden, und das kann eine gewaltige emotionale Belastung darstellen. Daher ist es entscheidend, sich über die Krankheit zu informieren und den notwendigen Rat und Unterstützung zu suchen.
Was ist Demenz und wie kann eine frühzeitige Diagnose helfen
Dr. Ludolf Matthiesen, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Nordfriesland, betont, dass bei Demenz immer die gesamte Familie betroffen ist. Die erste Anlaufstelle für Angehörige ist oft der Hausarzt. Eine rechtzeitige Diagnosestellung kann dabei helfen, die Lebensqualität sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen zu verbessern. Medikamente und Therapien könnten in den frühen Stadien der Krankheit einen erheblichen Unterschied machen.
Ressourcen für Angehörige von Demenzkranken
In Nordfriesland gibt es viele Angebote zur Unterstützung von Angehörigen. Die Pflegestützpunkte, die Alzheimer Gesellschaft und verschiedene Selbsthilfegruppen bieten Informationen und praktische Ratschläge. Zum Beispiel bietet Martina Jannsen vom Pflegestützpunkt jede Woche eine Sprechstunde für Angehörige an, in der diese Fragen stellen können, ohne den Erkrankten dabei zu haben. Diese Unterstützung kann helfen, Unsicherheiten zu beseitigen und den Umgang mit der Krankheit zu verbessern.
Der richtige Umgang mit Demenzkranken: Praktische Tipps
Heidi Lutter, die Demenzkurse im Klinikum Nordfriesland leitet, betont die Bedeutung von Kommunikation. Im späteren Verlauf der Erkrankung werden Mimik und Gestik oft wichtiger als Worte. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Angehörige die Grundbedürfnisse der Erkrankten respektieren, wie Liebe, Vertrauen und Wertschätzung. Anstatt sich auf das zu konzentrieren, was verloren gegangen ist, ist es hilfreicher, die Fähigkeiten der Person zu fördern, die noch vorhanden sind.
Selbsthilfe und Unterstützung finden
Die emotionale Last, die mit der Pflege eines Demenzkranken einhergeht, kann belastend sein. Es ist wichtig für Angehörige, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und auch ihre eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Unterstützung anbieten sich in Form von Gesprächskreisen für Angehörige, die eine Plattform bieten, um Erfahrungen auszutauschen und Verständnis zu finden. Der Austausch mit anderen in ähnlichen Situationen kann sehr hilfreich sein.
Fazit: Gemeinsam gegen Demenz
Die Herausforderung, mit Demenz umzugehen, erfordert Geduld, Verständnis und die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen. Es gibt viele Ressourcen und Unterstützungsangebote, die Angehörigen helfen können, die Diagnose zu verstehen und ihren geliebten Menschen im Alltag besser zu unterstützen. Offene Kommunikationswege, gegenseitiger Austausch und die Suche nach Selbsthilfe bieten den Schlüssel, um diese belastende Zeit zu meistern.
Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Unterstützung bei der Pflege eines Demenzkranken benötigt, ziehen Sie in Betracht, lokale Ressourcen in Ihrer Umgebung zu nutzen. Es ist nie zu spät, Hilfe zu suchen oder einen neuen Rat einzuholen. Gemeinsam kann dieser Weg etwas weniger beschwerlich und ein Stück weit leichter werden.
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