
Die Schönheit und der Schmerz der Nord- und Ostsee
Die Nord- und Ostsee beeindrucken durch ihre atemberaubende Schönheit. Glitzerndes Wasser, feine Sandstrände und saftige, bewaldete Ufer ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Doch die Schönheit der Meere verbirgt eine düstere Realität: Sie sind krank. Klimawandel, Überfischung und eine Überdosis von Nährstoffen belasten diese natürlichen Wunder und gefährden nicht nur die Unterwasserwelt, sondern auch die Zukunft der Küstengemeinden.
Ein Insight des Fischers: Die dunkle Seite der Fischerei
Peter Jöhnk, ein Kappelner Fischer, erlebt hautnah die Herausforderungen, die unsere Meere betreffen. Neben der oft ernsten Arbeit als Fischer berichtet Jöhnk von einem merkwürdigen Phänomen: „Es stinkt wie Gülle an der Pier und da läuft auch so schwarze Suppe raus.“ Mit seinen Berichten über die Massen von Plastikmüll, die im Netz landen, und die toten Dorschbestände wird deutlich, dass die Quellen der Probleme vielschichtig sind.
Eine alarmierende Lage der Dorsche und Heringe
Die Fischbestände in der Ostsee sind stark zurückgegangen. Vor 40 bis 50 Jahren wurden viel über 100.000 Tonnen Dorsch jährlich gefangen. Heute ist die Fischerei auf Dorsch geschlossen. Das liegt nicht nur an Überfischung, sondern auch an den drastischen klimatischen Veränderungen, die diesen Fischen das Überleben erschweren.
Der Hering hat es besonders schwer: Die ausbleibenden kalten Winter und die rasche Erwärmung des Wassers führen dazu, dass der Nachschub kritische Zeiten durchlebt. „Die Fische finden oft nicht ausreichend Nahrung“, erklärt Jöhnk.
Nährstoffüberschuss: Ein wachsendes Gesundheitsproblem
Ein weiteres bedeutendes Problem für die Ostsee ist der Nährstoffüberschuss, insbesondere von Stickstoff und Phosphor, die größtenteils aus landwirtschaftlichen Düngeranwendungen stammen. Diese überschüssigen Nährstoffe führen zu übermäßigen Algenblüten, die, sobald sie absterben, im Meeresboden verrotten und sauerstoffarme Zonen schaffen. Diese Zonen nehmen in der Ostsee dramatisch zu.
Wie das Ostseeinfocenter berichtete, kamen 2017 viele tote Fische an den Strand von Eckernförde, die Folge von Sauerstoffmangel. Diese alarmierende Situation ist ein klarer Hinweis auf die Auswirkungen, die der Mensch auf diese Nahrungsquellen hat.
Die Rolle des Klimawandels und wie wir handeln können
Die Veränderungen im Meeresökosystem sind direkt mit dem Klimawandel verbunden. Die jährliche Erwärmung der Ostsee um etwa zwei bis zweieinhalb Grad zwingt die natürlichen Bewohner zu Anpassungen, die sie häufig nicht meistern können. Betrachtet man diese Situation, so wird deutlich, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.
Doch es gibt Hoffnung: Durch gezielte Maßnahmen in der Landwirtschaft, bei der Fischerei und im Umgang mit Plastikmüll kann die Situation vielleicht noch verbessert werden. Die Küstengemeinden sollten sich zusammenfinden und Lösungen entwickeln, um den Schaden, den wir den Meeren hinzugefügt haben, wieder gutzumachen.
Tipps für eine engagierte Bürgergemeinschaft
Was können wir als Bürger tun? Eine wichtige Maßnahme ist es, sich aktiv für den Schutz der Meere einzusetzen. Dazu gehört der Verzicht auf Plastik und das Unterstützen von Initiativen, die sich dem Schutz von Gewässern widmen. Außerdem ist Bildung von Bedeutung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene über den Zustand unserer Meere informiert und aufklärt. Workshops über nachhaltige Praktiken können eine gute Möglichkeit sein, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren.
Fazit: Ein Aufruf zum Handeln
Die Nord- und Ostsee sind nicht nur ein Teil unserer Landschaft, sondern auch ein bedeutender Lebensraum. Ihre Gesundheit ist direkt mit unserer eigenen Zukunft verbunden. Seien wir alle aktiv und setzen uns für eine nachhaltige Veränderung ein. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere Kinder und Enkelkinder die Strände nicht nur mit den Augen, sondern auch mit einem gesunden Ökosystem genießen können. Besuchen Sie lokale Initiativen oder nehmen Sie an Aktionen zum Schutz der Meere teil, um Ihre Stimme für eine bessere Zukunft zu erheben!
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