
Ein Rufbus, der Menschen miteinander verbindet
In ländlichen Regionen, wo Transportmöglichkeiten häufig begrenzt sind, wird die Bedeutung eines Zugangs zu Mobilität mehr als deutlich. Frauke Schlesener, eine lebensfrohe Seniorin aus Tating, macht sich schwere Sorgen darüber, was geschehen wird, wenn der Rufbus auf Eiderstedt zum Jahresende abgeschafft wird. "Wir brauchen den Rufbus, gerade die alten Menschen", ruft sie in die Runde. Ihre Stimme ist ein Echo der Ängste vieler, die sich wegen der bevorstehenden Stilllegung des Verkehrsangebots in sozialen Isolation gefangen fühlen.
Die Zahlen hinter der Notwendigkeit
Laut Uwe Schwalm, dem Initiator des Rufbusses, wurde im vergangenen Jahr das Angebot von über 11.000 Fahrgästen genutzt; unter ihnen waren ein Drittel Einheimische, ein Drittel Touristen und ein Drittel Geflüchtete. Dieses System hat sich nicht nur als praktisches Verkehrsmittel etabliert, sondern als Lebensader für die Gemeinschaft. Schwalm beschreibt, wie wichtig es ist, sowohl Einheimische als auch Neulinge, darunter geflüchtete Menschen, gleichwertig zu unterstützen, die im Alltag auf Mobilität angewiesen sind, um etwa zum Einkaufen oder zu sozialen Terminen zu gelangen.
Soziale Isolation – Ein wachsendes Problem
Die Ängste vor sozialer Isolation sind nicht unbegründet. Viele ältere Menschen, die in ländlichen Gemeinden leben, sind auf den Rufbus angewiesen, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, sei es bei der monatlichen Seniorengruppe oder beim Arztbesuch. Ohne diese Form der Mobilität könnte es für sie bedeuten, dass sie nicht mehr aus dem Dorf herauskommen, was nicht nur physische Barrieren, sondern auch emotionale Distanz und Einsamkeit mit sich bringen würde.
Ein Aufruf zur Unterstützung
Frauke Schleseners Ermutigung ist klar: “Wir haben 450 Unterschriften gesammelt und uns an wichtige Personen gewandt, darunter Politiker aus verschiedenen Parteien.” Ihre Hartnäckigkeit spiegelt den Willen der Gemeinschaft wider, sich für ihre Grundbedürfnisse einzusetzen. Aufgerufen zur Unterstützung wird nicht nur, weil es um Mobilität geht, sondern weil die Gemeinschaft zusammenhalten soll. Der Rufbus ist mehr als ein Transportmittel; es ist ein Symbol für die Verbindung zwischen den Menschen in Eiderstedt.
Eine Chance auf Veränderung
Als es um den Erhalt des Rufbusses geht, gibt es Hoffnung auf einen Bürgerbus. Diese Idee könnte die zwischenmenschlichen Verbindungen aufrechterhalten, die gefährdet sind. Ein Solidaritätsprojekt könnte ähnlich wie der Rufbus organisiert werden und die Menschen zusammenbringen, um die Beförderungsmöglichkeiten selbst zu gestalten. Solche Initiativen könnten die Lebensqualität verbessern und als Vorbild für andere ländliche Regionen fungieren.
Wir alle können helfen!
Wenn Sie sich ebenfalls für den Erhalt des Rufbusses einsetzen möchten, gibt es viele Möglichkeiten. Zum Beispiel können Sie selbst Unterschriften sammeln oder an Petitionsaktionen teilnehmen. Es ist wichtig, dass die Stimmen der Gemeinschaft gehört werden und ihre Bedürfnisse ernst genommen werden. Mobilität sollte kein Luxus sein, sondern ein Grundrecht für jeden, unabhängig von Alter oder Wohnort.
Der Aufruf gilt nicht nur für die Menschen in Eiderstedt, sondern auch für jeden, der die Bedeutung von Mobilität in ländlichen Gemeinschaften erkennen möchte. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Mobilität für alle zugänglich bleibt, und auf die Stimmen derer hören, die von diesen Entscheidungen direkt betroffen sind. Unterstützung ist gewiss notwendig, um diese Initiativen voranzutreiben und den Erfolg dieser Mobilitätsform langfristig zu sichern.
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